Behörden-Umzug

Zwei Wochen, eine Mammut-Aufgabe

Einen gestandenen Umzugsunternehmer wird man mit einem Familienumzug kaum aus der Ruhe brin­gen: fünf Zimmer, Küche, Bad, Keller, Dachboden, 150 Kartons – so was ist innerorts meist nach ein, zwei Tagen erledigt. An den Umzug des Jobcenters Friedrichs­hain­-Kreuzberg aus der Berliner Rudi­-Dutschke-­Straße in einen schicken Neubau an der Landsberger Allee traute sich anfangs aber kaum einer ran.

Was innerhalb zweier Wochen zu bewältigen war, dürfte manchem Disponenten den Schlaf geraubt haben: Mö­bel, Geräte und Akten aus 648 Räumen mussten Zug um Zug demontiert, verpackt, transportiert und unbeschadet wie­deraufgebaut sein. In acht Etappen waren 644 Rollcontainer, 660 Arbeitstische, 1.436 Besucherstühle und 3.076 vollge­packte Umzugskartons in die neuen Diensträume zu brin­gen. Schließlich sollten die Mitarbeiter mit nur minimaler Unterbrechung die Arbeit im neuen Quartier dort fortsetzen können, wo sie in den alten Räumen damit aufgehört hatten.

So etwas kommt nicht alle Tage, entsprechend kniff­lig war es, im Zuge einer Ausschreibung brauchbare Ange­bote zu erhalten. Ein Team von Leinemann Partner um Dr. Tho­mas Kirch und Simon Gesing hat mit einem beschleunigten Verfahren gerade noch rechtzeitig ein Umzugsunterneh­men gefunden, das den Anforderungen in allen Belangen gewachsen war.

So kam es, dass an einem Dienstag Ende November 2022, mittags um zwölf Uhr, die ersten Umzugsarbeiter sich an der alten Dienststelle des Jobcenters in acht Räumen des Untergeschosses sowie in 25 Räumen des Parterres an die Arbeit der ersten Um­zugsetappe machten. Jeweils im Abstand zweier Werktage folgten sieben weitere, so­ dass am 15. Dezember an der neuen Adresse alles an Ort und Stelle war.

Verzögerungen wären heikel gewesen: Wer sich ans Jobcenter wendet, ist oft hilfsbedürftig, also auf die Vermittlung neuer Arbeit oder Unterstützungszahlungen angewiesen. Menschen in solchen Lebenslagen könnten etwa ein verspätet gezahltes Bürgergeld kaum überbrücken, erst recht nicht kurz vor Weihnachten.

Überhaupt zeigte sich bei dem Projekt die besondere Lage des Jobcenters im Bezirk Friedrichshain­-Kreuzberg in der Bundeshauptstadt. Den Einwohnern des Bezirks steht zwar ein großer Arbeitsmarkt zur Verfügung, der aber über die Bezirksgrenzen hinaus genutzt wird. Zudem besteht eine rege Zuwanderung nach Deutschland und Berlin. Das Jobcenter muss daher jederzeit leistungsfähig sein, um seinen gesetzlichen Auftrag zur Integration in den Arbeits­markt und in die Gesellschaft zu erfüllen. Dabei hängen ein reibungsloser Betrieb und die gute Laune der Beschäftigten durchaus auch an Kleinigkeiten: Zum Umzugsgut gehörten nämlich 68 Pflanzen und 31 Müll­eimer.