Was sich wie eine Geschichte aus längst vergangenen Tagen anhört, wird Wirklichkeit. In Wernigerode im Harz entsteht eine neue Dampflok-Werkstatt der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB). Während in der alten Bundesrepublik der Dampfbetrieb auf der Regelspur 1977 und in der früheren DDR 1988 endete, betreibt die HSB bis heute einen Eisenbahnverkehr u. a. mit 25 Dampflokomotiven. Diese Dampflokomotiven gelten als technische Denkmale und bedienen alle drei Strecken der HSB, wobei besonders die Brockenbahn im Mittelpunkt steht. Diese Lokomotiven bedürfen einer intensiven Wartung, die die HSB nunmehr fast vollständig in die eigenen Hände nehmen möchte. Sie plant deshalb den Bau einer neuen Dampflok-Werkstatt an ihrem Firmensitz in Wernigerode. Dabei handelt es sich um eine hochmoderne Werkstatt, welche kaum noch Erinnerungen an die rußigen und verschmutzten Betriebswerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert wach werden lässt. Nach modernsten technischen Methoden werden dort die Lokomotiven auf den Hallengleisen mittels Hydraulik emporgehoben, um ein so weit wie möglich ergonomisches Arbeiten an den Fahrgestellen zu ermöglichen. Die neue Werkstatt wird auch einen Bereich haben, der durch Touristen und andere Interessierte begangen werden kann. Die Besucherinnen und Besucher können von einer Plattform in der oberen Ebene auf die Arbeiten in der Werkstatt nicht nur herabblicken, sondern sie auch hören und riechen.
Am neuen Standort, der nur unweit des alten Betriebswerks am Westerntor liegt, wird die HSB bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigen.
Die HSB bleibt sich mit diesem Bauvorhaben treu. Als „Größte unter den Kleinen“ (Eigenwerbung) mit einem Schmalspurstreckennetz von 140,4 Kilometer Länge, 1,1 Millionen Reisenden pro Jahr, dem Bahnhof Brocken als höchstgelegenem Bahnhof, der im reinen Adhäsionsbetrieb angefahren wird, und einem erheblichen Umsatzwachstum 2018 ist der Bau einer neuen modernen Dampflok-Werkstatt nur konsequent.
Die HSB gehört seit vielen Jahren zu den Mandanten von Leinemann Partner. Wir haben die HSB in Fragen der Vergabe von Bau- und Ingenieurleistungen ebenso beraten wie in Fragen des Eisenbahnrechts. Wir freuen uns sehr, bei einem so interessanten Projekt wieder an der Seite der HSB stehen zu dürfen und mit dafür zu sorgen, dass die notwendigen Beschaffungen europaweit ausgeschrieben und vergeben werden können. Das Vorhaben wird in unserem Haus von den Rechtsanwälten Christoph Conrad und Dr. Eva-Dorothee Leinemann begleitet.