Jedes Vergabeverfahren ist aufgrund der individuellen Anforderungen des jeweiligen Einsatzlands einzigartig.

GIZ GmbH

Vergaberecht für den »guten Zweck«

Aktive Entwicklungshilfe stellt für die Bundesrepublik Deutschland einen Grundpfeiler des eigenen Selbstverständnisses dar. Zu Recht wird sie als Gebot der Menschlichkeit und Vernunft begriffen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen aktiv vorangetrieben. Im Zentrum der internationalen Bemühungen stehen regelmäßig die »5 P« (People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership).

Um die ambitionierten Ziele umzusetzen, bildet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die »Speerspitze« der deutschen Entwicklungshilfe. Mit Niederlassungen und Projektbüros in aller Welt sind die Mitarbeiter der GIZ dort, wo es auch einmal gefährlich wird. Einsätze mit gepanzerten Fahrzeugen sind zwar eher die Ausnahme; dennoch: Einfach ist dieser Job nie.

Gleiches gilt für das Beschaffungswesen: Während die GIZ die Vergaben bislang ausschließlich selbst durchführte, stößt sie, wie viele andere öffentliche Auftraggeber, zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Leinemann Partner unterstützt die GIZ daher im Rahmen eines Pilotprojekts als »externe Vergabestelle«. Auf Grundlage eines eigens für die GIZ entwickelten Beratungskonzepts werden seither eine Vielzahl von Vergabeverfahren, vorrangig in englischer, aber auch in deutscher und französischer Sprache, für die GIZ durchgeführt.

Von weltweiten Klimaschutzprojekten über die Unterstützung der vietnamesischen Bevölkerung im Umgang mit Überschwemmungen im Mekong-Delta bis hin zur Berufsausbildung von Arbeitern in Uganda, um ihnen eine Teilhabe an den lokalen Rohstoffen zu ermöglichen, sind die Beschaffungsgegenstände ebenso vielschichtig wie die Länder und Regionen, in denen die Leistungen erbracht werden: Es gilt Sprachbarrieren zu überwinden, internationale Bieter zu betreuen und die Vergabeprozesse so transparent zu gestalten, dass die unterschiedlichsten Bieter aus allen Winkeln der Welt verstehen, was im Rahmen eines europäischen Vergabeverfahrens nach deutschen Vergabeordnungen von ihnen verlangt wird.

Hinzu kommen die äußerst individuellen Anforderungen des jeweiligen Einsatzlands. Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen und kulturelle Eigenheiten müssen selbstverständlich bereits bei der Vergabeberatung, konkret bei der Festlegung der Anforderungen an die Consultingunternehmen, berücksichtigt werden, was jedes Verfahren trotz der Masse einzigartig und gleichfalls anspruchsvoll macht: Wie will man etwa reagieren, wenn einem Berater willkürlich die Einreise ins Einsatzland verweigert wird? Was, wenn sich plötzlich die politischen Rahmenbedingungen ändern oder sich die Sicherheitslage verschlechtert?

Diese und weitere Fragen waren in den mittlerweile bereits rund 50 Vergabeverfahren zu beantworten, ein Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit ist nicht in Sicht:

Die endende Pilotphase verläuft äußerst positiv, und die Teams von Leinemann Partner und der GIZ sind zu einer schlagkräftigen Einheit zusammengewachsen. Gemeinsam wurde eine immer größer werdende Anzahl von parallelen Beschaffungsvorgängen erfolgreich gemanagt und gemeistert. Hierbei konnten mit jedem neuen Verfahren die Arbeitsabläufe und die Schnittstellen weiter optimiert und standardisiert werden, was die Beschaffungseffizienz insgesamt erheblich steigert.

Weiterhin profitiert die GIZ von einem stetigen Wissenstransfer; sei es hinsichtlich der Arbeitsabläufe im Vergabemanagement oder in Bezug auf das vergaberechtliche Know-how:

Der GIZ-Nachwuchs erlernt die Abläufe komplexer Vergabeverfahren »on the Job« und unter Anleitung unserer Vergaberechtsexperten. So profitiert die GIZ nicht nur von externen Reserven für Auftragsspitzen, sondern sichert sich zugleich eine kompetente und solide Ausbildung des eigenen Nachwuchses, was die Kooperation zu einer nachhaltigen Investition macht.

Die Beratung der GIZ erfolgt aus dem Leinemann-Büro Frankfurt durch die Rechtsanwälte Jonas Deppenkemper und Timm Freiheit unter Federführung des Partners Jarl-Hendrik Kues.