In dreißig Metern Wassertiefe entsteht derzeit eine neue Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland. Bevor hier aber ab Mitte 2029 Autos und Züge verkehren, sind technisch und rechtlich anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen.
Zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der süddänischen Insel Lolland liegen 18 Kilometer Ostsee, in deren Boden auf ganzer Länge gerade eine enorme Rinne ausgebaggert wird: durchschnittlich 12 Meter tief und am Boden bis zu 50 Meter breit. Der Aushub von ca. 19 Mio. Kubikmetern wird anschließend größtenteils für die Landgewinnung auf dänischer Seite wiederverwendet.
Nachdem die Sohle der Rinne mit einem Kiesbett stabilisiert ist, bildet sie das Fundament für 89 Tunnelelemente, die in Rødbyhavn auf Lolland in einer eigens errichteten Fabrik aus Beton gegossen werden: Die Standardelemente sind 9 Meter hoch, 42 Meter breit und 217 Meter lang. Ein Standardelement ist breiter und länger als die meisten in der Ostsee eingesetzten Containerschiffe.
Nach Fertigung werden die jeweils 73.000 Tonnen schweren Tunnelelemente an beiden Enden mit wasserdichten Schotten versehen und mit Schleppern an die jeweilige Stelle im Fehmarnbelt transportiert. Dort werden sie von Schwimmkränen in den Tunnelgraben abgesenkt und auf anderthalb Zentimeter genau an das benachbarte Element angelegt. Zwischen den Schotten der benachbarten Tunnelelemente entsteht ein Zwischenraum, der zunächst mit Meerwasser gefüllt ist. Durch das Abpumpen dieses Wassers entsteht ein großer Unterdruck. Der Druckunterschied sorgt dafür, dass die beiden Elemente präzise
und wasserdicht miteinander verbunden werden.
In den Tunnelelementen sind jeweils zwei Röhren für die Autobahn sowie zwei Röhren für den Bahnverkehr untergebracht. Eine weitere Röhre dient der Wartung und Versorgung. Außerdem werden alle zwei Kilometer Spezialelemente verlegt, die zusätzliche Untergeschosse für die Tunneltechnik bereitstellen.
Zusammen ergeben diese Tunnelelemente am Ende den bis dato längsten Absenktunnel der Welt. Er wird Deutschland und Dänemark miteinander verbinden.
Anspruchsvoll ist dieses internationale Projekt aber natürlich auch unter rechtlichen Gesichtspunkten – und genau hier kommen Leinemann Partner ins Spiel. Das Hamburger Büro von Leinemann Partner berät mit dem Team um Rasmus Gersch das bauausführende internationale Konsortium »Femern Link Contractors« bei unterschiedlichsten rechtlichen Fragestellungen. Im Fokus stehen dabei derzeit die baubegleitende Rechtsberatung auf deutscher Seite sowie die Gestaltung von Verträgen mit Nachunternehmern, Planern und Lieferanten. Hierbei, aber auch bei Rechtsfragen im Zusammenhang mit Gesetzesänderungen seit der Zuschlagserteilung im Jahre 2015, den aktuellen Preisentwicklungen bei Energie und Baustoffen oder selbst bei arbeitsrechtlichen Themen stehen Leinemann Partner den Femern Link Contractors stets mit Rat und Tat zur Seite. Es ist also auch juristisch eine Menge zu tun, bis man in sieben Minuten mit dem Zug und in zehn Minuten mit dem Auto von Fehmarn nach Lolland fahren kann.