Ein Meeting reiht sich an das andere, Rechnungen schreiben, Angebote prüfen, Genehmigungen einholen. Für die neue Software steht auch noch eine Schulung an. Alles soll digitaler werden, moderner, schneller. Klar ist: Beschäftigte stehen heute mehr unter Druck als früher. Die Anforderungen an Flexibilität, Arbeitspensum und Lernbereitschaft steigen – und das meist in einer sitzenden Tätigkeit. Immer mehr Menschen macht das krank: Nach Angaben des Spitzenverbandes der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) erreichte die Anzahl anerkannter Berufskrankheiten im Jahr 2022 mit fast 200.000 Fällen einen neuen Höchststand. Regelmäßiges Fitnesstraining kann helfen, Stress ab- und Muskeln aufzubauen, um den Rücken zu stärken und den Kopf freizukriegen. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) kann die MitarbeiterInnen dabei finanziell und organisatorisch unterstützen – in Zeiten des Fachkräftemangels ist BGM für viele Arbeitgeber nicht nur eine soziale Zusatzleistung, sondern eine existenzsichernde Maßnahme.
Auch die öffentliche Hand muss sich darum kümmern, dass die eigenen MitarbeiterInnen bei dem umfassenden Transformationsdruck gesund bleiben und sich wohlfühlen. Die Freie und Hansestadt Hamburg beabsichtigte daher, einen Kooperationsvertrag mit einem Firmenfitness-Verbundanbieter abzuschließen – und beauftragte Bastian Haverland aus dem Hamburger Leinemann-Büro damit, die Ausschreibung des Konzessionsvertrages im sogenannten einstufigen Verhandlungsverfahren nach § 12 Abs. 1, 2 KonzVgV rechtlich zu begleiten.
Ziel war es, den Beschäftigten in Behörden, Landesbetrieben und Hochschulen ein effektives Training mit einem vielfältigen Angebot an Sportarten zu ermöglichen. Der Erfahrung nach nutzen etwa rund zehn Prozent der Beschäftigten ein solches Firmenfitness-Angebot.
Darüber hinaus sollten digitale Angebote in Form von Apps und Livekursen zur Bewegung, Ernährung sowie Stressbewältigung und Entspannung zur Verfügung stehen. Das sollte gewährleisten, dass die Beschäftigten ein effektives Fitnessangebot individuell nach ihren Bedürfnissen, Interessen und Möglichkeiten wahrnehmen können.
Neben einem umfangreichen Bewegungs- und Sportangebot sollte der Vertrag den Beschäftigten Zugang zu einem großen Netzwerk an zahlreichen Sport-, Fitness- und Wellnesseinrichtungen bieten, die nicht nur auf die Landesgrenzen Hamburgs beschränkt sein sollten, sondern auch im Radius 60 km Umland liegen. Das sollte sicherstellen, dass ein möglichst großer Teil der Beschäftigten dieses Angebot in Anspruch nehmen kann.
Das Gesamtangebot sollte außerdem digital zugänglich sein. Daher sollte den NutzerInnen eine übersichtliche und intuitiv bedienbare App zur Verfügung gestellt werden, über die sie sich bei allen Verbundpartnern einchecken können und die auch das Angebot an Live- und On-Demand-Kursen enthält.
Beschäftigten ein wirtschaftlich attraktives Angebot erreichen. Darüber hinaus sollte der Prozess möglichst kostenneutral, aufwandsarm und digital sein. Die Vergabestelle der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg hat die Vergabe europaweit bekannt gemacht. Zuschlagskriterien
waren, nach eingehender rechtlicher Beratung durch Bastian Haverland, das Konzept Firmenfitness, Kommunikation/Werbung – gewichtet mit 60 Prozent, und der Preis, gewichtet mit 40 Prozent. Den Zuschlag erhielt schließlich das Unternehmen EGYM Wellpass.