Im Amerika der 50er-Jahre lebt in einer kleinen Dachgeschosswohnung ein kleiner Untermieter, eine wissbegierige und abenteuerlustige graue Maus. Die Maus beobachtet den zu- und abnehmenden Mond durch ein angestaubtes Teleskop, und ihr kommen Zweifel, ob die alte Mäusesage, wonach der Mond aus Käse besteht, richtig sein kann. Um dies zu überprüfen, macht sie sich auf den Weg, um als erste Maus auf den Mond zu fliegen …
Diese preisgekrönte Geschichte des Hamburger Autors und Zeichners Torben Kuhlmann setzt die Stiftung Planetarium Berlin (SPB) als Planetariums-Show für kleine und auch erwachsene Kinder um. Die aufwendigen Illustrationen des Buchs müssen hierfür auf das runde und den Zuschauer umgebende Kuppelformat erweitert, übertragen und zusätzlich mit Animationen versehen werden, sodass das Werk ähnlich einem Film vorgeführt werden kann. Die sogenannte Fulldome-Technik, die im Berliner Zeiss-Großplanetarium eingesetzt wird, erlaubt es, bewegte Bilder hochauflösend über zehn verbundene Projektoren an die 23 Meter umspannende Kuppel zu werfen. Der Betrachter fühlt sich durch den realen dreidimensionalen Effekt der Kuppel als im Bild befindlich; das jeweilige (bewegte) Bild sieht er als 360-Grad-Darstellung um sich herum.
Für die grafische Umsetzung galt es, eine passende, entsprechend spezialisierte Grafikagentur zu beauftragen. Dazu wurde ein Vergabeverfahren durchgeführt. Die Bieter hatten eine aufwendige Arbeitsprobe im geforderten Format vorzulegen, die zu Zwecken der Angebotswertung an die Kuppel projiziert und von den fachkundigen MitarbeiterInnen der SPB begutachtet wurde. Nur auf diese Weise konnte verlässlich sichergestellt werden, dass die erforderliche Verzerrung der Illustrationsvorlagen optimal und optisch ansprechend umgesetzt wurde.
Neben den technischen Spezifika war zu beachten, dass die Grafikagentur den künstlerischen Vorgaben der Vorlage gerecht wird. Eine der anspruchsvollsten Aufgaben für die Illustratoren der Bieter war es, die Bilderweiterungen exakt im Stil des Autors zu halten. Aber auch die Verankerung dieser Aufgaben im Vergabeverfahren dergestalt, dass diese ästhetischen Anforderungen auch objektiv gewertet werden konnten, stellte eine Herausforderung für die Auftraggeberin und die vergaberechtliche Beratung durch Leinemann Partner dar. Die Gestaltungsspielräume der Bieter bzw. des späteren Auftragnehmers und in der Praxis handhabbare Mindestanforderungen für die Umsetzung mussten abgewogen und zum Ausgleich gebracht werden.
Das Vergabeverfahren ist von Leinemann Partner Berlin komplett für die Auftraggeberin durchgeführt worden. Die eingereichten und beauftragten Vorschläge versprechen eine Umsetzung, die den Vorstellungen der Auftraggeberin voll entsprechen und die BesucherInnen begeistern dürfte. Die Show wird im nächsten Jahr im Planetarium zu sehen sein.